1948 – 1960 – Vier Klubs starten in eine neue Zukunft

Die Historie des Tanz- und Turnier-Clubs Rot-Gold Köln e.V. geht zurück bis in das Jahr 1948. Am 20.08.1948 schlossen sich vier Kölner Tanz-Clubs zusammen:

  • Tanzsport-Club Rot-Gold Köln (Vorsitzender Heinz A. Esser)
  • Tanzsport-Club Blau-Weiss Köln-Kalk  (Vorsitzender Hans Perillieux)
  • Tanzsport-Club Rhein-Casino Köln (Vorsitzender Hans Kieven)
  • Tanz-Turnier-Club Blau-Gold Köln  (Vorsitzender Heinz Moritz)

Am 28.10.1948 erfolgte die Eintragung im Vereinsregister. Drei Jahre später, im Jahre 1951, legte die Fusions-Versammlung den Namen Tanz-Turnier-Club Köln e.V. fest und wählte Hans Kieven zum 1. Vorsitzenden. Das Ehepaar Heinz und Inge Moritz wurde als Trainer verpflichtet und sollte es 30 Jahre bis 1982 bleiben.

Die Integration einer Freizeit-Tanzgruppe des „Kaufhof“ mit 30 Paaren in die neue Abteilung „Gesellschaftskreis“ für Nicht-Turnier-Tänzer war ein Meilenstein für den Ausbau der Mitgliederzahl. Sie ließ in kurzer Zeit die Zahl auf über 100 steigen.

In den Sartory- und Stadtwaldsälen veranstaltete der junge Verein seine ersten Turniere.

Dazu schrieb damals die Presse:


Harmonie in Haltung und Bewegung

Erfolgreiches Tanzturnier des Kölner Tanz-Turnier-Klubs um den

„Preis der A-Klasse von NRW“

„… Der Abend wurde ein Erfolg, wie ihn sich der Club nicht besser erträumen konnte. Zahlreiche Tanzpaare aus Essen, Solingen, Bochum, Düsseldorf und Leer wetteiferten mit den Kölnern um die Preise; es hatten sich auch so viele Freunde des Tanzsports eingefunden, daß der Saal sie kaum fassen konnte. Schon der Rahmen zeigte ein kultiviertes Bild, das nun einmal vom Gesellschaftstanz nicht zu trennen ist: Abendkleider und Frack.“


 

1960 – 1970 – Der Umzug in die Tanzschule Moritz

In diesem Jahrzehnt veranstaltete der Klub zahlreiche Turniere: die Landesmeisterschaft NRW und die ersten internationalen Wettbewerbe. Austragungsort waren die Riehler Heimstätten. Ebenso engagierte sich der Club sehr für die Ausrichtung des „City-Jet-Pokals“ sowie für den „Pokal Freizeit“ in den latein-amerikanischen Tänzen.

Bis zum Anfang des Jahres 1967 fand das Training in der Wörthstraße, nahe Ebertplatz, statt, dann zog der TTC in die Tanzschule Moritz am Hohenzollernring um. Tanztraining wäre damals ohne Anzug, Schlips und Kragen auch bei großer Sommerhitze undenkbar gewesen. Nur der Trainer, Herr Moritz, gab den Herren das Signal, einen Kragenknopf öffnen zu dürfen.

Das gesellschaftliche Leben im Club konnte sich in den größeren Räumlichkeiten erst richtig entfalten. Zwei Veranstaltungen begründeten hier ihre Tradition: die Nikolausfeier und der Kostümball zur Karnevalszeit.

In der Presse konnte man damals lesen:


TTC feierte eine rauschende Ballnacht

Weltmeister tanzten beim Jubiläum mit

Von WOLFGANG PRANGE

Seit 20 Jahren besteht der Tanz-Turnier-Club Köln. Das war Anlass genug, eine rauschende Ballnacht zu feiern. Sie stieg im Senatshotel vor 360 Gästen. Der Höhepunkt des langen, langen Abends musste natürlich zwangsläufig tänzerischer Natur sein.

Die 13maligen Weltmeister der Professionals und Weltmeister 1968 in den lateinamerikanischen und den Standardtänzen, Bill und Bobbie Irvine, zeigten ihre umjubelten Schautänze.


 

1970 – 1980 – Die Blütezeit der großen Turniere

1970 änderte der Vorstand den Namen des Vereins zu

Tanz-Turnier-Club Köln Rot-Gold e.V.

Doch schon 1972 änderte man den Namen erneut, jetzt zu seinem bis heute gültigen:

Tanz- und Turnier-Club Rot-Gold Köln e.V.

Den internationalen „Großen Preis von Deutschland“ in den lateinamerikanischen Tänzen gab es bereits seit 1931. Bevor der TTC ständiger Veranstalter wurde, wetteiferten viele Tanzclubs und Kurverwaltungen um seine Vergabe.

1971 richtete der Club den „Großen Preis von Deutschland“ im Festsaal der Kölner Flora erstmals aus. Die späteren Weltmeister Alan und Hazel Fletcher fuhren als Sieger nach England zurück.

1972 folgte das repräsentative Traditionsturnier in den Standardtänzen. Auf der internationalen Startliste stand auch unser heutiges Trainerpaar Horst und Marga Neumann. Die Sieger damals hießen Michael Barr / Vicky Green aus England.

1973 und 1975 wurde der Große Preis als nationales Standard-Turnier ausgerichtet und wieder vertraten unsere Klubtrainer bei diesem Wettbewerb den TTC.

1974 war es wieder international und lateinamerikanisch. Auf der Startliste stand unter anderem das TTC-Paar Rudolf und Waltraud Erdmann.

Von 1976 bis 1985 wurde der Große Preis ohne Unterbrechung als internationales Lateinturnier veranstaltet. Ab dem Jahre 1979 erfolgte die Ausrichtung dieses hochkarätigen Turniers im Kölner Gürzenich.

Seit Anfang der 70er Jahre gab es eine weitere Großveranstaltung des TTC. Gemeinsam mit dem Unteroffizierskorps Köln rief man ein jährlich auszutragendes 10-Tänze-Turnier ins Leben, den „Dom-Pokal“. Er avancierte in den folgenden Jahren zum nationalen Allround-Turnier und zum Anziehungspunkt für viele erstklassige Tanzpaare im großen Festsaal des Kölner Heeresamtes. Als Wanderpokal trägt er heute die eingravierten Namen vieler Siegerpaare:

1971 – Jürgen / Petra Zumholte, Düsseldorf
1972/1974 – Roland / Ulla Agne, TTC Rot-Gold Köln
1973 – Joachim Kordon / Christa Breunig, München
1975 – Werner / Ingrid Führer, Harburg
1976/1978 – Max-Ulrich Busch / Renate Hilgert, Berlin
1979 – Peter / Mädy Konrad, Gütersloh
1980 – Peter Hölters / Brigitte Kessel, Velbert

Durch diese beiden Großveranstaltungen machte sich der TTC Rot-Gold Köln im Laufe der Jahre nicht nur national, sondern auch international einen Namen.

 

1980 – 1990 – Die Weltspitze beim „Großen Preis von Deutschland“

Seinen 10. „Großen Preis von Deutschland“ richtete der TTC 1980 besonders aufwändig aus. Der erstmalige Auftritt einer Standard- und Lateinformation im Rahmenprogramm löste große Begeisterung aus. Sieger des Latein-Turniers wurden Geier Bakke / Trine Dehli aus Norwegen. Ein Jahr später wiederholten sie diesen Erfolg.

Folgende weitere Pokal-Sieger sind in den Annalen des TTC verzeichnet:

1982 – Marcus Hilton / Karen Johnstone, England
1983 – Horst Beer / Andrea Lankenau, Deutschland
1984 – Udo Eilbrecht / Birgitt Mayer, Deutschland
1985 – Knut Saeburg / Tone Nyhagen, Norwegen
1986/1989 – Hans-Reinhard Galke / Bianca Schreiber, Deutschland
1987 – Jason Gilkison / Peta Roby, Australien
1988 – Lasse Odegaard / Leila Kragebol, Norwegen
1990 – Holger Nitsche / Linda Pettersen, Deutschland

1981 feierte der „Dom-Pokal“ seinen 10. Geburtstag. Sieger in diesem und dem Folgejahr wurden die späteren Weltmeister und die heutige Bundestrainerin Oliver und Martina Wessel-Therhorn aus Münster. Den TTC vertrat ein neues Nachwuchspaar, Christoph Warnecke / Bettina Steireif, das auf Anhieb den 4. Platz belegte und ein Jahr später Dritter wurde.

1983 nahmen Hans-Reinhard Galke / Margit Rupprecht den Pokal mit nach Nürnberg.
1984 wanderte dieser nach Ludwigsburg zu Rainer Schönamsgruber / Andrea Ehret.
1985/1986 gewannen Martina und Oliver Wessel-Therhorn den „Dom-Pokal“ erneut.
1987 eroberten die Geschwister Asis und Iran Khadjeh-Nouri nicht nur den Pokal, sondern auch die Herzen des tanzkundigen Publikums.

1980 war unter der Trainerin Waltraud Erdmann eine Trainingsgemeinschaft des TTC, die BTT-Gruppe (Breitentanzsport-Treff), entstanden. Die Wettbewerbe wurden zwischen unterschiedlichen Tanzsportvereinen bei gegenseitigen Einladungen mit Mannschaften von je vier Paaren veranstaltet, früher auch „NTT-Turniere“ (Nicht-Turnier-Tänzer) genannt.

Nach 30 Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit endete am 30.09.1982 die Trainertätigkeit des Ehepaares Moritz für den Klub. Die Nachfolge als Standard-Trainer traten Marga und Horst Neumann an.

Nun begann die schwierigste Zeit des TTC. Heimatlos, ohne feste Bleibe, übernahmen Marga und Horst Neumann das gesamte Training: Standard, Latein und alle Gesellschaftsgruppen. Neumanns hatten schon 1981 das Standardtraining als Honorartrainer der Tanzschule Moritz übernommen. Nun zog man durch Kölns Säle, mal im Senatshotel, die Woche drauf in den Räumen des Gymnasiums Kreuzgasse, Turniertraining in der Aula Europaschule Zollstock usw. Für ca. ein halbes Jahr waren alle Gruppen im Klubheim des Tennis- und Hockey Clubs Blau-Weiß Köln zu Gast.

Der Auszug aus der Tanzschule Moritz im Jahre 1982 gab den Überlegungen zum Bau eines eigenen Vereinsheimes neuen Schub und neue Dringlichkeit. Die Lösung erwuchs aus einem glücklichen Umstand: das TTC-Mitglied Christian Tils stellte dem Klub eine alte Lagerhalle zum Umbau in ein Klubhaus zur Verfügung und übernahm auch die Finanzierung. Niemand konnte ahnen, dass es sich nur um eine vorläufige Lösung handeln sollte.

Bei der nun einsetzenden Planung und Realisierung bewies der Vorstand großes Organisationstalent. Allerdings waren bei der Durchführung des Vorhabens Hilfeleistungen aller damaligen 180 Vereinsmitglieder gefordert.

Das Richtfest feierte man bei Erbsensuppe, Würstchen, Kölsch und Sekt. Zur Finanzierung der Innenausstattung richtete der Vorstand einen Spendenfonds ein. Die Mitglieder erwiesen sich als sehr großzügig und schufen sich so den nötigen Rahmen für die tanzsportlichen und gesellschaftlichen Ereignisse. Die über 200 qm große Parkettfläche bot ideale Trainingsmöglichkeiten für einen sich weiter entwickelnden TTC.

Stolz weihte der Verein 1984 vor zahlreichen Gästen aus Tanzsport, Politik und Presse das Clubheim ein, wobei ein klassischer Musikbeitrag und von den Mitgliedern einstudierte Showtänze natürlich nicht fehlten.

1988 war das Jahr des 40jährigen Bestehens des TTC. Der Verein richtete im Mai die Deutsche Kombinationsmeisterschaft aus. Die 12 besten deutschen Paare der S-Klasse tanzten vor ca. 1.000 Gästen an dem Abend im ausverkauften Kölner Gürzenich um den Titel. Den ersten Platz belegten Hans-Reinhard Galke und Bianca Schreiber aus Freiburg. Vizemeister wurden die Geschwister Asis und Iran Khadjeh-Nouri vom TuS Alstertal Hamburg.

Im November folgte der 18. „Große Preis von Deutschland“ als internationales Standardturnier. Als Sieger stiegen die Norweger Lasse Odegaard / Leila Kragebol im großen Festsaal des Gürzenich zu Köln aufs Treppchen. Geschachtelt wurde dieses Ereignis mit dem nationalen Turnier um den „Rot Gold Pokal“ in den latein-amerikanischen Tänzen der Hauptklasse A.

 

1990 – 2000 – Der Einzug in das heutige Clubhaus

In diesem Jahrzehnt stieg die Zahl der tanzenden Mitglieder kontinuierlich an und machte eine Erweiterung des Klubhauses dringlich. Jedoch lehnte die Stadt Köln den Wunsch aus städtebaulichen Gründen ab.

Aber wieder kam dem Verein der Zufall zu Hilfe. Die Stadt beschloss die Verlegung der Venloer Straße mit der Folge, dass das bisher genutzte Clubhaus aufgegeben werden musste. Zum Ausgleich stellte die Stadt unweit des bisherigen Vereinsheims ein Grundstück zur Verfügung.

Nach nur zwölf Jahren wartete auf die Mitgliedergemeinschaft eine noch größere Herausforderung. Ein zweites Mal wurde die Eigeninitiative und die Hilfe aller Klubmitglieder eingefordert. Und wieder war es Christian Tils, der das vom Verein geplante Objekt finanzierte.

Die Grundsteinlegung für das heutige Klubhaus fand im Mai 1996 statt. Das neue Bauwerk wurde unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, des damaligen Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen Johannes Rau und des früheren Kölner Oberbürgermeisters Norbert Burger sowie des Bezirksvorstehers des Stadtbezirks Ehrenfeld-Vogelsang Günter Rombey erstellt. Bereits im August 1996 feierte der Verein das Richtfest. Und nur weitere drei Monate später konnte der Vorstand zur Einweihung des neuen Tanzsportzentrums am 1. Dezember einladen.

Wiederum war an die Spendenbereitschaft der Mitglieder zu appellieren. Das neue Haus sollte für Köln und den Tanzsport einmalig sein. Ein Bauwerk mit über 600 qm Tanzfläche, aufteilbar in drei Hallen von 10 x 20 Metern, ein großzügiger Clubraum mit Theke für das gemütliche Beisammensein der Klubmitglieder, Küche, Lager- und Umkleideräume mit Duschen, Toiletten, ein Gymnastikraum sowie ein Büro für den Vereinsvorstand ließ keine Wünsche offen.

Die neue Trainingsstätte erlaubte eine erhebliche Ausweitung des Angebotes. Zu den bereits bestehenden Gruppen rund um die klassischen Sektionen Standard und Latein, kamen Kindertanzgruppen, Jazz- und Modern Dance, Aerobic und Orientalischer Tanz hinzu. So vergrößerte sich die Mitgliederzahl stetig.

Der in dieser Weise aufgefächerte Verein wollte seine Mitglieder über Klubangelegenheiten informiert halten und gab eine Vereinszeitschrift heraus, den „Rot-Gold-Spiegel“. Er erschien viermal jährlich und berichtete über die Aktivitäten im Klub und die Erfolge der Paare. Die aufkommende Kommunikation über das Internet löste das Printmedium „Rot-Gold-Spiegel“ allmählich ab. Ab 1998 verfügt der TTC über eine eigene Webseite (www.ttcrotgoldkoeln.de) sowie eine eigene E-Mail-Adresse (info@ttcrotgoldkoeln.de).

Der Wechsel des Vereinsheimes hatte auf die Ausrichtung des „Großen Preises von Deutschland“ keine Auswirkung. Auch in den 90er Jahren blieb der „Große Preis von Deutschland“ das herausragende Turnierereignis. Der Gürzenich stand bis 1994 und 1997 sowie 1998 dafür zur Verfügung. Zwischenzeitlich war das Dorint-Hotel Austragungsort für je ein internationales Standard- und Latein-turnier.

Berühmte Paare wie Paul Kilick / Inga Haas (Deutschland), Jens Werner / Charlotte Jörgensen (Dänemark), Michele Bonsignori / Monica Baldasseroni (Italien) waren Sieger und Gastpaare des TTC, um nur einige zu nennen.

Im Rahmen des „Großen Preises von Deutschland“ wurde das 50jährige Bestehen des Vereins gefeiert und eine Tanzvorführung der Mitglieder zur Tanzgeschichte von der Française bis zum Hip-Hop gezeigt.

Durch die verbesserten Möglichkeiten des neuen Klubhauses konnten wir am Ende des Jahrzehnts das „Kölner Tanzsportwochenende“ initiieren. Es wird alljährlich, anfänglich zusammen mit weiteren Kölner Tanzsportvereinen, heutzutage alleine, in Form eines Simultanturniers auf zwei Flächen organisiert.

Unsere guten Trainingsmöglichkeiten sowie unsere langjährige Erfahrung bewirkten, dass der Klub vom Landes- und vom Deutschen Tanzsportverband mit der Ausrichtung von Deutschen Meisterschaften, Ranglistenturnieren sowie Gebiets-, Landes-, und Bezirksmeisterschaften betraut wurde und wird. Auch Tagungen und Kader-Lehrgänge sowie Lizenzschulungen des Sportverbandes TNW und des Stadtsportbundes Köln werden bis in die Gegenwart regelmäßig in unseren Räumlichkeiten durchgeführt. 1999 gab sich der Verein eine neue Satzung. Darin wurde erstmals als Organ des Vereins der Beirat eingeführt. Seine wesentliche Aufgabe besteht in der Unterstützung und Beratung des Vorstandes.

 

2000 – heute – Gut aufgestellt in Spitze und Breite

Auf einer rauschenden Silvesterparty tanzten die TTC-Mitglieder in das neue Jahrtausend. Es brachte erstmalig im November den neu geschaffenen „Ball in Rot-Gold“ im Klubheim hervor. In das Programm einer festlichen Veranstaltung mit einer Tanzkapelle, einem Rahmenprogramm und einem Angebot kulinarischer Köstlichkeiten war ein hochklassiges Einladungsturnier eingebettet. Dieses Konzept erwies sich als sehr erfolgreich und bewirkte, dass sich die Veranstaltung in den Folgejahren zum gesellschaftlichen Höhepunkt im Klubleben mauserte. Der „Ball in Rot-Gold“ ersetzte den beliebten „Großen Preis von Deutschland“. Dieser war in seinen Organisationsansprüchen und finanziellen Risiken im Laufe der Jahre so angewachsen, dass er die Möglichkeiten des Vereins gesprengt hätte.

Das Jahr 2000 löste bei den Mitgliedern ein Wechselbad der Gefühle aus. Der Klub feierte mit Christian Tils, dem Erbauer und Eigentümer des Clubhauses, dessen 90. Geburtstag. Aber nur wenige Monate später verstarb unser Ehrenmitglied. Der TTC Rot-Gold verdankt ihm viel und wird ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Auf tanzsportlichem Gebiet trat in diesem Jahrzehnt die Standard Senioren I S-Klasse hervor. Wir konnten uns über Vizelandesmeister freuen ebenso über mehrfache Landesmeister, zweimalige Deutsche Vizemeister sowie Ranglistenturniergewinner. Auch konnten unsere Turniertänzer beachtliche Erfolge auf internationalen Turnieren feiern.

Zur besseren Förderung des Turniernachwuchses richtete der Verein 2002 eine Standard-Einsteigergruppe für die D/C-Klasse ein.

Eine neue Entwicklung für den Verein stellte die Integration von Equality-Tänzern dar. Der Verein erkannte die Ambitionen der gleichgeschlechtlichen Turnierpaar an. Unser Klub hat das erste geschachtelte Turnier mit Equality-Konkurrenz und klassischem Wettbewerb durch- und zum Erfolg geführt. Unsere seinerzeitige Sportwartin trieb den Aufbau eines eigenen Fachverbandes im DTV voran und ist heute dessen Präsidentin. Diese junge Sparte erreicht zwischenzeitlich erhebliche sportliche Erfolge. So können wir in diesem Bereich in der Standardklasse auch mehrfache Weltmeister zu unseren Klubmitgliedern zählen.

Seit der Saison 2015/2016 gibt es im TTC eine sehr erfolgreiche Latein-Formation, die bereits in die Oberliga in NRW aufgestiegen ist und seit der Saison 2017/2018 dort startet.

Dieser kurze Rückblick zeigt, dass es dem Verein über Jahrzehnte gelungen ist, Spitzenpaare an sich zu binden. Hinzu kam natürlich zu allen Zeiten eine stattliche Anzahl hier aus Platzgründen nicht genannter Paare, die auf vielen Turnieren im In- und Ausland überaus erfolgreich abgeschnitten haben.
Damit sich diese Erfolge in die Zukunft verlängern und der Verein weiterhin für Talente attraktiv bleibt, setzt er nicht nur auf seine hervorragenden Trainingsmöglichkeiten, sondern wie bisher auf die Arbeit ausgewiesener Trainer. Im Standardbereich erweitern unsere langjährigen Klubtrainer Horst und Marga Neumann ihr Methodenrepertoire durch Sonder- und Competitiontrainings, wobei sich die Wirksamkeit durch die Teilnahme vieler vereinsfremder Paare manifestiert. Es wurde ein weiteres Standardtraining mit den Trainern Oliver und Jasmin Rehder eingeführt, die lange Zeit in der Hauptgruppe S-Standard bedeutende Siege und Titel, national wie international, für den Klub errungen haben. Im Lateinbereich haben Martin Schurz und Sofia Bogdanova, die selbst in der Spitze der deutschen Latein-Profi-Konkurrenz getanzt haben, eine stattliche Gruppe junger und hoffnungsvoller Talente entwickelt.
Eine weitere Fördermöglichkeit bieten Workshops mit Gasttrainern von internationalem Ruf. Diese Veranstaltungen finden unregelmäßig statt. Sie werden nicht nur von unseren Paaren besucht, sondern ziehen hochkarätige Tanzpaare aus dem ganzen Bundesgebiet an.

So präsentiert sich der TTC Rot-Gold Köln e.V. an seinem 70. Geburtstag der Tanzsportszene dank der weitsichtigen und teilweise sehr mutigen Entscheidungen seiner früheren Mitglieder als eine Gemeinschaft zur Pflege und Förderung des Turniertanzsports und als Stätte bedeutender, stimmungsvoller Turniere mit nationalen Spitzenpaaren.

In gleicher Weise sehen die Verantwortlichen den Klub auch in der Breite für die Zukunft gut gerüstet. Für beinahe alle tanzsportlichen Interessen finden vor allem die Jüngeren das passende Angebot, und für alle Kreise gibt es neben dem klassischen Tanzsport ein umfangreiches Angebot zur Pflege gesellschaftlicher Kontakte und zum Genießen geselliger Momente.

Den heutigen Mitgliedern stellt sich die Aufgabe, den Klub den sich wandelnden Anforderungen anzupassen, um die Erfolge der Vergangenheit für die Zukunft zu sichern.