TTC Rot Gold Köln e.V. richtete zum ersten Mal die TAF Deutschen Meisterschaften Discofox und Salsa & Latino aus. Am 10. September strömten Tänzer und Zuschauer aus ganz Deutschland ins geräumige Klubhaus an der Venloer Straße und sorgten für ein Feuerwerk der guten Laune. Der Kölner Verein hatte die Ausrichtung erst wenige Wochen zuvor übernommen, da der ursprüngliche Ausrichter aus Frankfurt zurückgetreten war.
Kein Turniertag wie jeder andere
Eine große Eintanzfläche, sorgsam eingedeckte Sitzplätze und ein Showbereich warten darauf, von den Akteuren eingenommen zu werden. Es ist kurz vor zehn. Discofox, Salsa, Bachata, Salsa Shines und Latin Style: Alte und neue Disziplinen sorgen für ein Mammutprogramm und jede Menge Abwechselung.
Zwölf Uhr. Die Türen zum Klub öffnen sich. Jetzt zahlt sich die gute Vorbereitung des Vorstands aus. „Wir haben wirklich nichts dem Zufall überlassen“, verrät die erste Vorsitzende Carolin Creson. Und so findet jeder, was er braucht: Aktive ihre Startnummern und genug Platz zum Warmtanzen, Zuschauer und Gäste die besten Plätze, um ihre Favoriten anzufeuern, Wertungsrichter eine ruhige Ecke, um sich auf einen langen Turniertag vorzubereiten und Showacts Räume zur Vorbereitung der Showeinlagen, die sie im Laufe des Tages darboten.
Die DM beginnt
Pünktlich um eins wird es still. Der Turnierleiter begrüßt alle Anwesenden und startet in den ersten Block des Tages, der ganz im Zeichen von Latin Style steht. Latin Style interpretiert Lateintanzen neu. Jeder Tänzer zeigt seine Choreographie ohne Tanzpartner – allein, im Duo, in einer Gruppe oder einer Formation. Einhundert Minuten heizen die Latin-Style-Tänzer Köln mit südamerikanischen Klängen und Rhythmen ein. Dann wechselt die Musik zum ersten Discofox des Tages.
Discofox, der in den USA Hustle heißt und in den frühen 1970er Jahren aus Swing, Boogie und Salsa entstand, ist energiegeladen und schnell (Quick), kann aber auch anders und kommt dann poetisch und ausdrucksstark daher (slow) oder erzählt gar Geschichten (Kür).
Im nächsten Block sorgt der Wechsel von Discofox und Salsa Shines für beste Unterhaltung. Anders als Discofox entwickelte sich Salsa Shines aus der New-York-Style-Salsa. Während diese Salsa ein echter Paartanz ist, erkennt man Salsa Shines an Solotanzelementen, sogenannten Shines. Hierbei tanzt jeder für sich einen Solopart, den er selbst interpretiert, bevor man wieder zum Paartanz wechselt.
Je später der Abend …
Gegen Viertel vor sechs gleicht sich die Stimmung im Saal einer ausgelassenen Party. Für die Paare vom ausrichtenden Verein wird es währenddessen Ernst. Als erstes klubeigenes Paar gehen Teresa Löhr und Thiemo von Waldow in der C-Klasse an den Start und sichern sich zum zweiten Mal in Folge den Sieg im Discofox.
Carolin Creson und Sebastian Schonert schaffen es gerade noch rechtzeitig zum ersten Discofox in ihrer Startklasse. „Es gibt eben immer noch etwas zu tun“, erläutert Sebastian bereits auf dem Weg zur Showfläche und dann geht es auch schon los. Lebensfreude, Energie und Begeisterung kommen sowohl beim Publikum als auch bei den Wertungsrichtern gut an. So sichern sich Schonert/Creson verdient die Bronzemedaille.
Neben Salsa und Bachata werden ab sieben Uhr abends auch die deutschen Meister der S-Klassen im Discofox ermittelt. Nadja Tillmanns und Johannes Müller, die im letzten Jahr Sieger der A-Klasse und damit aufgestiegen waren, geben ihr Debüt diesmal in der S-Klasse, in der sie auch eine Kür zeigen müssen – Fack ju Göhte. Am Ende wurde es Platz fünf. Ein großartiges Ergebnis für einen Newcomer in der Königsklasse.
„Das waren wirklich anstrengende Wochen“, verrät die erste Vorsitzende gegen Mitternacht im Anschluss an alle Siegerehrungen. „Für den TTC Rot-Gold Köln war es aber ein großartiger Erfolg“, so Creson weiter. Dann ist es Zeit das Erreichte zu begießen – mit einem Gläschen Sekt oder einem Kölsch, denn schließlich ist jeder Jeck anders.